Ein Forum für linken Dialog

Zum Selbstverständnis der Rosa Luxemburg Konferenz

100 Jahre nach der Ermordung Rosa Luxemburgs und anlässlich ihres 148. Geburtstages findet am 1./2. März bereits zum zweiten Mal eine Rosa Luxemburg Konferenz in Wien statt. Sie soll ein Forum für linken Dialog sein, über 60 progressive Organisationen & Initiativen mit unterschiedlichen politischen Inhalten und Schwerpunkten werden sich daran beteiligen. Obgleich alle das gemeinsame Ziel verfolgen eine bessere Welt zu schaffen, gibt es naturgemäß bei dieser Vielzahl an AkteurInnen auch Widersprüche, die zu Tage treten.

Es ist uns ein großes Anliegen diese Widersprüche offen und konstruktiv zu diskutieren. Auf rund 40 Informationstischen haben die teilnehmenden Organisationen & Initiativen die Möglichkeit ihre Standpunkte darzulegen, in über 30 selbstorganisierten Workshops werden unterschiedlichste Themen diskutiert und in zwei zentralen Podiumsdiskussionen erfolgt ein pluralistischer Gedankenaustausch über Partei- und Organisationsgrenzen hinweg.

Als Veranstalter legen wir großen Wert auf einen respektvollen und solidarischen Umgang untereinander und bitten alle TeilnehmerInnen der Rosa Luxemburg Konferenz gegensätzliche Meinungen zuzulassen und miteinander in Dialog zu treten. Innerhalb der Linken gibt es unterschiedliche Meinungen und Ansätze. Bei so einer großen Anzahl an Organisationen & Initiativen kann und wird es natürlich vorkommen, dass Meinungen vertreten sind, mit denen man sich persönlich nicht identifizieren kann. Das darf und soll auch so sein!
Selbst wir als Veranstalter gehen nicht mit allen Positionen, die auf der Rosa Luxemburg Konferenz vertreten sind, konform, werden uns aber trotzdem mit aller Kraft für einen pluralistischen Austausch einsetzen.

Selbstverständlich hat die freie Meinungsäußerung auch ihre Grenzen: Antisemitismus, Chauvinismus, Sexismus und Rassismus in jedweder Form haben auf der Rosa Luxemburg Konferenz keinen Platz!

Über den sorglosen Umgang mit Begrifflichkeiten

Wenige Wochen vor der Rosa Luxemburg Konferenz 2019 wurden wir mit dem Vorwurf konfrontiert, wir würden „antisemitischen Inhalten“ Platz geben. Das hat uns – auch aus persönlichen Gründen – tief getroffen und wir weisen diesen Vorwurf auf das Entschiedenste zurück.
Wir haben uns über alle Organisationen, Initiativen und Personen, die sich im Rahmen der Konferenz inhaltlich beteiligen, vorab informiert und betrachten den oben genannten Vorwurf daher als haltlos. Nicht nur, dass uns die Vorgehensweise nachdenklich stimmt, so schockiert uns die leichtfertige Verwendung dieses Begriffes und wie einfach man selbst als Veranstalter einer durch und durch linken Konferenz mit dem Vorwurf des Antisemitismus konfrontiert und öffentlich diffamiert wird. In Anbetracht des tatsächlich zunehmenden Rechtsradikalismus in Europa, halten wir es für gefährlich mit derartigen Begriffen inflationär umzugehen, weil sie dadurch ihrer Bedeutung entraubt werden. Wir wünschen uns, dass diese Diffamierung zumindest den positiven Effekt hat, sich die bewusstere Verwendung von Begrifflichkeiten wieder ins Gedächtnis zu rufen!

Ines Levy & Michael Wögerer
KoordinatorInnen der Rosa Luxemburg Konferenz 2019

Erwartungen übertroffen

Großer Andrang bei der I. Rosa Luxemburg Konferenz in Österreich

Solidarität zum Anfassen (Foto: R. Manoutschehri)

Am richtigen Ort und zur richtigen Zeit schien vergangenes Wochenende die erste Rosa Luxemburg Konferenz in der VHS Hietzing über die Bühne gegangen zu sein. Veranstaltet von Unsere Zeitung – DIE DEMOKRATISCHE und unterstützt von über 70 Organisationen/Initiativen kamen am Freitag und Samstag rund 500 BesucherInnen nach Wien-Hietzing und beteiligten sich am bunten Programm.

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„Eure Ordnung ist auf Sand gebaut“

I. Rosa Luxemburg Konferenz in Österreich

2./3. März 2018
VHS Hietzing
(Hofwiesengasse 48, 1130 Wien;
öffentlich erreichbar mit U4 bis Hietzing,
60er Richtung Rodaun direkt bis Hofwiesengasse)

EINTRITT FREI
(Keine Anmeldung erforderlich)

Konferenzzeiten:

  • Freitag, 2. März, 17.00 bis 22.00 Uhr
  • Samstag, 3. März, 9.00 bis 22.00 Uhr

Es wird immer deutlicher, dass die bisher herrschende Ordnung, so mächtig sie uns heute noch erscheinen mag, auf Sand gebaut ist. Die Notwendigkeit der Überwindung des Kapitalismus stellt sich daher einmal mehr ganz konkret. Die Linke steht dabei vor der Frage, mit welchen Theorien, Programmen, Strategien und Methoden sie den Kampf für eine bessere, gerechtere Welt weiterführen möchte. Die Rosa Luxemburg Konferenz ist ein Forum, wo genau diese linken Strategiedebatten von einer antikapitalistischen Perspektive aus solidarisch und breit geführt werden sollen. Nach dem Vorbild des gleichnamigen Events in Berlin wollen wir die Möglichkeit bieten, Erfahrungen, Analysen und Aktivitäten linker Bewegungen und Parteien in Österreich aber auch international zu diskutieren. Im Rahmen der Konferenz werden linke Organisationen, Vereine und Verlage ihre Arbeit mit Infoständen und inhaltlichen Programmpunkten präsentieren. Abgerundet wird das Programm mit Kunst & Kultur.

Rückfragen:
Unsere Zeitung, redaktion@unsere-zeitung.at , Tel.: 0650/2537036

Programmpräsentation

Erstmals in Österreich findet am 2./3. März eine „Rosa Luxemburg Konferenz“ statt – Über 50 Organisationen unterstützen das linke Vernetzungstreffen

Am Freitag haben Robert Streibel, Direktor der Volkshochschule Hietzing, und Michael Wögerer, Gründer und Mitherausgeber von Unsere Zeitung – DIE DEMOKRATISCHE, das vielfältige Programm der ersten Rosa Luxemburg Konferenz am 2./3. März in Wien im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert.

„Börsencrash, Hunger trotz Überproduktion, Umweltzerstörung und Kriege – viele Menschen spüren, dass es so nicht weitergeht und, dass – wie es Rosa Luxemburg ausgedrückt hat – diese Ordnung auf Sand gebaut ist“, erläuterte Wögerer die Beweggründe zur Konferenz und dessen zentrales Motto.

Streibel betonte in seinem Statement, dass die Wiener Volkshochschulen zwar parteipolitisch neutral, sehr wohl jedoch ein Ort sind, „wo über gesellschaftliche Utopien gesprochen werden darf, ja sogar muss.“ Deshalb habe man die VHS Hietzing als Begegnungsort gerne zur Verfügung gestellt. Hietzing sei zwar nicht der „Ort der Weltrevolution“, aber „wir haben die Rosa Luxemburg zurückgeholt, und sie hat sogar das Vorwort für unser Frühjahrsprogramm geschrieben“, so Streibel. „Unser Haus wird an diesem Wochenende voll gefüllt sein. Das Nachdenken darüber, dass nicht alles, was jetzt als Realität erlebt wird, immer so sein muss, tut bestimmt gut“.

Neben einem vielfältigen Angebot an Workshops, Buchpräsentationen & Vorträgen der über 50 unterstützenden Organisationen & Initiativen wird es auf der Rosa Luxemburg Konferenz Ausstellungen, Kinderprogramm, Konzerte und zwei zentrale Podiumsdiskussionen geben:

Annelies Laschitza (Fotoquelle: soundcloud.com/rosaluxstiftung)

An der Podiumsdiskussion über „Die Bedeutung der Ideen von Rosa Luxemburg heute?“ (Samstag, ab 12.15 Uhr) nimmt u.a. die renommierte Historikerin Annelies Laschitza, eine der besten Kennerinnen des Lebens und Werks von Rosa Luxemburg, teil.

Das Abschlusspodium über „Linke Perspektiven in Österreich, Europa und der Welt?“ (Samstag, ab 18 Uhr) bilden Elke Kahr (Stadträtin in Graz/KPÖ Steiermark), Irmi Salzer (Landessprecher-Stellvertreterin der Grünen Burgenland), Julia Herr (Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Österreich), Selma Schacht (Arbeiterkammerrätin Wien/KOMintern), Flora Petrik (Plattform Plus) und Irene Zores (Autonome FrauenLesbenBewegung).

Das gesamte Programm der I. Rosa Luxemburg Konferenz am 2./3. März in der VHS Hietzing kann man auf www.rosaluxemburgkonferenz.at nachlesen. Die Pressekonferenz inklusive kurzer Statements von unterstützenden Organisationen & Initiativen gibt es hier zum Nachhören (ca. 30 Minuten):